12. Culture Club: Fly on the Wings of Love
Was lag denn da in der Luft? Man könnte behaupten: So viele Umarmungen gab es noch nie auf einem Culture Club. Lag es vielleicht an der Location, dem Hamburger Flughafen? Denn an diesem Ort wird umarmt – wenn man bedenkt, wie häufig hier jemand verabschiedet und willkommen geheißen wird.
Willkommen hießen die Gäste des nunmehr 12. Culture Clubs am 20. November 2024 Marianna Just, Bereichsleitung Marketing bei Hamburg Tourismus (HHT), und Olaf Jürgens, Head of Airport Media beim Flughafen Hamburg, in der Flughafen-Modellschau.
Erlebniswelt Flughafen
Der Culture Club vereint das Who-is-who der Kultur- und Tourismus-Akteur:innen Hamburgs. Was für ein wunderbares Bild war es also, als während der Modellschau-Vorführung alle gebannt mit freudigem Blick den Starts und Landungen der Miniatur-Flugzeuge bei Nacht und Nebel folgten. Und nicht wenige zückten ihr Handy, um dieses Erlebnis festzuhalten. „Ich wusste gar nicht, dass es das hier gibt“, hörte man untereinander tuscheln, den „Airport erleben“-Flyer in die Tasche steckend, um den nächsten Besuch zu planen – auch dafür ist der Culture Club da: Er soll nicht nur den Austausch fördern und das Netzwerk stärken, sondern auch Einblicke in Hamburgs vielfältige Kultur- und Tourismuslandschaft ermöglichen.
Vor dieser Showeinlage erzählte Olaf Jürgens über die Herausforderungen und Chancen des Hamburger Flughafens, den es an diesem Standort seit 1911 gibt und somit zu den ältesten Verkehrsflughäfen weltweit zählt und der dienstälteste internationale Flughafen in Deutschland ist: Die Passagierzahlen steigen stetig und mit „Net Zero 2035“ will der Hamburger Flughafen die Treibhausgas-Emissionen der Flughafen-Stadt bis 2035 auf null reduzieren und auf Kompensationen verzichten – und das als erster großer Flughafen in Deutschland.
Rückblick auf Kulturmaßnahmen
Dieser Culture Club ist der letzte im Jahr 2024 (– aber natürlich geht es 2025 weiter, gleich am 30. Januar im MONTBLANC HAUS). Das nahm die HHT zum Anlass, einen kompakten Rückblick zu geben und zeigte eine Auswahl an Maßnahmen, die 2024 im Rahmen der Kulturtourismusstrategie für Hamburg durchgeführt und angestoßen worden sind. Dabei ging es zum einen um Formate für die Partner:innen wie einerseits den Culture Club, aber vor allem Culture Insights, ein Produktschulungskalender für Hotelmitarbeitende mit Gästekontakt mit Angeboten von Kulturinstitutionen. Gerade hier bedarf es noch Anmeldungen aus der Hotellerie, damit die tollen Kulturangebote mehr Anklang finden.
Zum anderen ging es um das große Feld des Themenmarketings: Vier neue Kulturmotive unter der „Weil wir Hamburg sind“-Dachkampagne sind entstanden, die national Out-of-Home, via Printanzeigen und über Social Media ausgespielt wurden. Zwei thematische Schwerpunkte bilden hierbei die Livemusik und Clubkultur sowie die facettenreiche Theaterlandschaft. Stadtteilkultur – also die Alltagskultur in den vielfältigen Stadtteilen, ihre Menschen und ihre Besonderheiten – stellt die Social Media-Serie „Hamburg, deine Ecken“ in den Fokus. In der diesjährigen zweiten Staffel ging es nach Blankenese: Der Film wurde an diesem Abend erstmals einem breiten Publikum gezeigt. Auch am Hamburg-Stand beim Tag der Deutschen Einheit in Schwerin ging es um Hamburgs Stadtteilkultur – darum, wiederkehrenden Gästen zu zeigen, dass Hamburg neben seinen Leuchttürmen wie Speicherstadt, Elbphilharmonie und Kunsthalle viele schöne Ecken mit vielfältigem Kulturangebot zum Entdecken hat. Diesen Ansatz greift auch der im November 2024 erschienene Reisebeileger auf, der mit einer Auflage von ca. 750.000 reichweitenstarken Zeitungen in der DACH-Region beilag.
Für die Gäste, die bereits in Hamburg sind, gibt es ab jetzt die zweite Auflage des Kulturstadtplan Hamburg – nachdem die erste mit 150.000 Exemplaren von 2022 nun nahezu vergriffen ist, ist dieses Jahr ein neuer Kulturstadtplan in selber Auflagenhöhe mit geringfügigen Änderungen gedruckt worden. Um Hamburger:innen und Gästen auf eine neue Weise auf die aktuelle „Flowers Forever“-Ausstellung im Bucerius Kunst Forum hinzuweisen, hat die HHT das Ausstellungshaus mit dem Kunstprojekt „Framespotting“ zusammengebracht – und herausgekommen ist eine Kunstaktion, die das Schenken zelebriert. Paul von „Framespotting“ erstellt Bilder, die thematisch auf das Blumenthema einzahlen, und versteckt diese im (halb-)öffentlichen Raum in Hamburg. (Hier nochmals herzlichen Dank an die vielen Partner:innen, die erlauben, dass Paul seine Arbeiten dort verstecken darf!) Wer eines seiner Bilder findet, darf es behalten, bekommt vergünstigten Eintritt in die Ausstellung – soll sich aber melden und mitteilen, wo das Bild sein neues Zuhause bekommt. Der ganze Ablauf von Verstecken, Finden und Mitnehmen wird auf den Social Media-Kanälen von Framespotting, dem Bucerius Kunst Forum und Hamburg Ahoi begleitet. Die Aktion erreicht dadurch eine größere Reichweite und zeigt dieses wunderbare partnerschaftliche Netzwerk auf.
An den meisten wird es nicht vorbei gegangen sein, dass sich die HHT 2024 der Ansprache der queertouristischen Zielgruppe widmet und hier Pionierarbeit leistet. Hierbei ergeben sich fruchtbare Synergien zur Ansprache der kulturtouristischen Zielgruppe. Das zeigt sich bei Vermittlungsformaten wie den Drag-Führungen in der Hamburger Kunsthalle, aber vor allem auch bei dem Zusammenlegen der Partnernetzwerke – denn der Culture Club ist „bunter“ geworden und hat seine Arme für Vertreter:innen der queeren Community Hamburgs geöffnet. Hier der Appell: Wer Ideen für Formate hat oder sich unsicher ist, wie das Thema „queer“ angegangen, sichtbar gemacht werden kann, kann sich gerne an uns wenden.
Angebot: Sichtbarkeit auf Shuttlebussen am Flughafen
Die Shuttlebusse verkehren auf dem ganzen Gelände des Hamburger Flughafens und sind in der Regel das erste, was die Gäste zu sehen bekommen. Demnach sind sie geeignete Hamburg-Botschafter. Der Hamburger Flughafen und die HHT machen das Angebot, diese Busse mit der Dachkampagne „Weil wir Hamburg sind“ (in Englisch: „That’s Why. Hamburg“) zu branden, in Kooperation mit dem Brand eines Kulturpartners. Interessierte können sich gerne melden.
Am Ende geht man mit mehr Kontakten nach Hause
Der Culture Club ist bereits bekannt für die Netzwerkspiele und die meisten sind schon beim Check-in in Vorfreude, was es dieses Mal wohl für ein Spiel sein wird. Der Location entsprechend sind die Gäste auf eine gemeinsame Reise geschickt worden, nach Zufallsprinzip wurden Gruppen eingeteilt und das aus der Kindheit bekannte „Ich packe meinen Koffer“ brachte die Gehirnwindungen in Wallung. Alles bei direktem Blick auf die Start- und Landebahn mit Abflug und Ankunft verschiedenster Maschinen.
Neben all dem Spielspaß: Durch das Durchmischen der Gäste erreicht der Culture Club, dass Akteur:innen zusammen kommen, die sonst vielleicht nicht unbedingt in so einer partnerschaftlichen Atmosphäre in den Austausch kommen – die aber ein Mehrwert füreinander sein können. Und auch jenen, die das erste Mal dabei sind, eventuell ohne kollegiale Begleitung: Das macht nichts! Es wird dafür gesorgt, dass man am Ende mit mindestens einem Kontakt mehr nach Hause geht – und höchstwahrscheinlich mit einem Blumenstrauß an Ideen. Sagt Bescheid, dann machen wir gemeinsam aus einem „könnte man nicht…“ ein „wir machen das“. Eben, weil wir Hamburg sind.