#wirfuerdich Akademie: Großveranstaltungen in der Kritik – Wie gelingt eine nachhaltige Entwicklung?
Webinar am 3. Juni 2024: Nachhaltige Großveranstaltungen - geht das?
Eine Großveranstaltung wie das OMR-Festival mit fast 70.000 Besucher:innen ist nicht nachhaltig. Trotzdem wird eine nachhaltige Entwicklung vorangetrieben. Das OMR-Team glaubt an die Energie und Inspiration, die ein echtes Aufeinandertreffen bewirken kann. Wie wichtig das Zusammenkommen tatsächlich ist und die gesellschaftliche Aufgabe, die Veranstaltungen aller Art übernehmen, ist uns allen spätestens durch die Corona-Pandemie leider mehr als deutlich vor Augen geführt worden.
Aus diesem Grund arbeitet die OMR in vielen kleinen Schritten daran, das Festival nachhaltiger zu gestalten. Was das konkret bedeutet, haben uns Dominique Breuer, Sustainability Manager, und Marius Mohn, Teamlead Gastro, im Rahmen des Webinars am 3. Juni 2024 dargestellt.
Schon seit Jahren arbeitet die OMR an ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, probiert Dinge aus, setzt Maßnahmen um und evaluiert diese im Anschluss. Wie im letzten Jahr standen Maßnahmen in den Handlungsfelder "Infrastruktur", "Abfall" und "Content" im Fokus, die Ihr hier im Detail nachlesen könnt.
Basis für die Nachhaltigkeitsstrategie der OMR sind der Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen des Bundesumweltamtes sowie die Handreichung von Green Events Hamburg, die auch Basis für das in diesem Jahr erstmals vergebene Veranstaltungssiegel ist.
Dass im Rahmen des “vegan first”-Ansatzes 82 % der verkauften Speisen vegan oder vegetarisch waren und nur 18 % der angebotenen Gerichte einen Fleischanteil hatten, hat nicht wenige der über 80 Teilnehmende des Webinars überrascht. Dass dieser Ansatz sich zudem nicht nur auf das eigentliche Festival, sondern auch auf die Auf- und Abbautage erstreckte, ist gelebte Konsequenz.
Mehrwegkonzept als ein erster erfolgreicher Schritt
Das Mehrweg-Konzept der OMR für Geschirr wird in der Halle B6, der sogenannten Food-Halle, mit etwa 170.000 Tellern, Bowls, Messern, Gabeln, Löffel und Stäbchen umgesetzt. Die ausgebenden Foodstände müssen sich in der Halle verpflichten, am Mehrwegkonzept teilzunehmen. Nicht nur auf die Foodhalle begrenzt, kamen rund 410.000 Mehrweg-Becher auf dem gesamten Festivalgelände zum Einsatz.
Dank des Pfandsystems für Besucher:innen über Cashless Payment, zahlreiche Rückgabestationen sowie 40 mobile "Pfandrunner" konnte der durch Einweggeschirr verursachte Abfal um 90 % reduziert werden und von den 170.000 Geschirrteilen fanden gerade mal 0,52 % NICHT den Weg zurück in den Kreislauf. Bei den Bechern waren es weniger als 4.000, die nicht ihren Weg zum Depositreturn fanden.
Die ganze Präsentation findet Ihr auch noch einmal hier zum Herunterladen und Nachlesen.
Doch die OMR ruht auf diesen durchaus beachtlichen Erfolgen nicht aus, sondern arbeitet bereits an einer Optimierung des Pfandsystems für 2025.
Einige Fragen aus dem Teilnehmendenkreis wurden ebenfalls direkt zur weiteren Bearbeitung mitgenommen, so z. B. die Frage nach einer der genauen Analyse des An-/Abreiseverhaltens der OMR-Besucher:innen sowie die Umrechnung des gesamten Müllaufkommens auf jeden einzelnen Gast vor Ort.
Wir danken an dieser Stelle unseren Partnern von Green Events Hamburg und der OMR für diese spannenden Insights sowie allen Teilnehmenden für das große Interesse an einer nachhaltigeren Umsetzung von Großveranstaltungen in Hamburg und die inspirierenden Fragen in der Q&A-Session.
Ihr habt das Webinar verpasst?
Wer sich nochmals in Ruhe das gesamte Webinar anschauen möchte, kann uns gern eine kurze E-Mail senden. Wir lassen Euch dann einen entsprechenden Downloadlink zukommen.
Eine kurze Zusammenfassung seht Ihr hier: